Wissen für die Werkstattwelt

Technischer Redakteur beim Vermessen der Bauteile

Wo Know-how entsteht

Das Wissen, das Werkstattprofis heute brauchen, um einen guten Job zu leisten, ist beachtlich. Die Technische Redaktion bei Trainmobil arbeitet täglich an Lösungen, um das nötige Know-how noch einfacher und noch schneller in die Werkstätten zu bringen.

Kaum etwas brennt sich mehr ins Gedächtnis, als das Gefühl aus der Schulzeit, mit einem trockenen Schwamm die Kreide von der Tafel zu wischen. Was auf den Tafeln stand, können wir heute hingegen kaum noch abrufen. Dabei ist es unerheblich, wie lange  der Schulabschluss her ist – ob nun vierzig, vierzehn oder vier Jahre: Allem technischen Fortschritt zum Trotz sind in den Lehreinrichtungen bis heute Kreide, Tafel und Schwamm das Maß aller Dinge. „Die Welt hat sich weiterentwickelt – nur die Wissensvermittlung scheinbar vielerorts noch nicht“, erklärt Markus Guinand, Leiter der Technischen Redaktion bei Trainmobil. „Wir wollen dem etwas entgegensetzen und Wissen möglichst greifbar machen. Es kann nicht nur einen Weg geben, um Know-how zu vermitteln.“ Kurzum: Wir leben in einer Welt, in der wir in Bruchteilen von Sekunden große Mengen an Informationen durch die Datenautobahnen einmal um die Welt schießen können. Wir rufen mit Smartphone, Tablet oder Computer Wissen in Echtzeit ab. Wir können Lernmedien nutzen, die uns – buchstäblich – in neue Wissenswelten eintauchen lassen. Warum sollen wir all diese Möglichkeit zum Wissenstransfer nicht auch nutzen?

 

Mehr als nur Schreiben

In der Technischen Redaktion von Trainmobil kümmern sich heute mittlerweile mehr als zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter darum, Wissen greifbar darzustellen und zu vermitteln. „Wenn man an eine Redaktion denkt, hat man zunächst einen Menschen vor Augen, der den ganzen Tag lang schreibt“, sagt Guinand. „Das ist erst mal nicht falsch. Unsere Redakteurinnen und Redakteure sind beispielsweise dafür verantwortlich, dass die Trainer bei Ihren Schulungen immer Trainingsmaterial zur Hand haben, das auf dem neuesten Stand der Dinge ist. Das bedeutet für die Redaktion: Recherche, Recherche, Recherche.“ Wie der klassische Journalist wühlt sich auch der Trainmobil-Redakteur dabei zunächst durch dichtes Datenmaterial aus verschiedensten Quellen, siebt aus, hakt nach, verdichtet Informationen – bis er am Ende vor einem Berg an Wissen steht, das er nun noch so verpacken muss, dass es in die Köpfe der Lernenden kommt und dort auch bleibt. Klassischerweise wird dieses Wissen auch in gedruckter Form verarbeitet, beispielsweise in den mittlerweile mehr als 15 verschiedenen Ausgaben der Fachreihe „so geht’s“, die sich mit unterschiedlichen Themen an Werkstattprofis richten.

„Unsere Technischen Redakteure haben alle einen Werkstatt-Hintergrund, kennen sich mit der Technik rund ums Auto also ohnehin schon gut aus. Die langwierige Recherche zu Spezialthemen macht sie allerdings zu echten Spezialisten auf den verschiedenen Gebieten – und das machen wir uns gerne auch außerhalb der klassischen Vor-Ort-Trainings und Broschüren zunutze“, sagt Guinand. „Beispielsweise bieten die meisten unserer Redakteure regelmäßig Online-Schulungen zu den Themen an, in denen sie sich besonders gut auskennen.“ Diese Trainings, die mittlerweile auch international angeboten werden, dauern üblicherweise eine Stunde. Die Redakteure moderieren sie aus einem modernen Greenscreen-Studio in der Hamburger Trainmobil-Zentrale. Videos, Animationen und Grafiken lassen sich hier per Knopfdruck einblenden. „Das macht den Unterricht lebendig. Uns ist wichtig, dass wir keinen klassischen Frontalunterricht machen. Deshalb können sich die Teilnehmer bei den Online-Schulungen beispielsweise auch untereinander austauschen, Fragen stellen und abwechslungsreiche Aufgaben erledigen“, sagt Guinand. „In Zukunft wollen wir hier noch mehr die kostenlose Trainmobil-App integrieren, etwa für kleine Umfragen oder ein schnelles Quiz zwischendurch.“

Technischer Redakteur beim Recherchieren
Technischer Redakteur beim Vermessen der Bauteile

Die Zukunft in 3D

Eine gute Schulung steht und fällt mit dem Lehrmaterial. Und dabei geht es nicht nur um verständlich geschriebene und gesprochene Texte. Um Wissen greifbar zu machen, kommt es vor allem auf die eben erwähnten multimedialen Inhalte an. Deshalb arbeiten in der Technischen Redaktion von Trainmobil nicht nur klassische Redakteure, sondern ein auch ein ganzes Team, das sich um Grafiken, Illustrationen, technische Zeichnungen, 3D-Modelle und Videos kümmert. „Bei uns kommt eigentlich nichts aus der Konserve“, sagt Guinand. „Die meisten multimedialen Inhalte haben wir selbst erstellt. Von der einfachen Grafik über komplexe Illustrationen bis hin zum mehrminütigen Video-Tutorial. Das alles ist aufwendig, aber wir merken bei jedem Training, dass sich die Arbeit lohnt.“ Ein Beispiel sind zweifellos die detailgetreuen 3D-Modelle und -Animationen, die aus dem Hause Trainmobil kommen. Grundlage sind von Hand ausgemessene Bauteile, die dann als virtuelle Modell nachgebaut werden. Für Lernzwecke sind diese Modelle sogar praktischer als echte Bauteile, denn der Lernende kann sie per Fingerwisch um 360 Grad drehen, stufenlos in sie reinzoomen, einzelne Teile aus- und einblenden. Der Fundus reicht von der einfachen Steckverbindung bis hin zur präzise nachgebauten Leistungselektronik eines E-Fahrzeugs, deren Erstellung über 500 Stunden gedauert hat. Mehr als 20.000 Elemente hat Trainmobil bis heute nachgebaut. Mithilfe von Augmented Reality können diese Modelle nicht nur einfach am Bildschirm betrachtet werden: Mit der Trainmobil-App können Nutzer die virtuellen Elemente in den realen Raum stellen und dort wortwörtlich in das Bauteil eintauchen.

Auch bei der Zukunft der Trainings – sei es online oder vor Ort – will Trainmobil künftig mehr auf das Thema 3D setzen. Nicht nur bei den Modellen, sondern auch beim Lernumfeld. Das Stichwort lautet hier Virtual Reality. Ob mit VR-Brille oder per Anwendung auf dem Computer: Die Lernenden steigen ein in eine digitale Lernwelt, beispielsweise in die komplett virtualisierte Trainingswerkstatt bei Trainmobil. Und dort ist alles möglich: gefahrlos ausprobieren, simulieren, per Mausklick die Rahmenbedingungen ändern. „Solche uneingeschränkten Hands-on-Möglichkeiten haben die Lernenden eigentlich nur in der virtuellen Welt“, erklärt Guinand. „Man kann bei einem Training in der realen Welt nie jedes Motoren-Modell dabeihaben. Und auch nicht einfach mal so bei jeder Schulung ein Getriebe durchflexen, um sich eine kleine Ölbohrung anzuschauen. In der VR-Welt ist das alles problemlos möglich. Komplexe Sachverhalte lassen sich damit besonders einfach erklären.“

Technischer Redakteur beim Recherchieren

Wissen in der Hand

Mit der immer komplexer werdenden Fahrzeugtechnik kommt es auch zu einem Know-how-Wandel im Markt: Der Meister, der auf jede Frage eine Antwort hat? Den gibt es nicht mehr. Grundverständnis, erworben in Schulungen und in der Praxis, sind natürlich weiterhin Pflicht. Aber für die konkreten Herausforderungen des Alltags bedarf es heute oft schlicht noch mehr Informationen. Und hier ist die Technische Redaktion wieder zur Stelle. „Eines der spannendsten Produkte für den Werkstattmarkt sind sicherlich unsere Reparaturanleitungen“, sagt Guinand. „Das sind Leitfäden, die den Werkstattprofi Schritt für Schritt durch Reparaturen und Servicearbeiten leiten.“ Jede Anleitung gibt zunächst an, wie lange die Arbeit dauert, wie schwierig sie ist und welche Werkzeuge nötig sind. Danach folgen detailgetreue Beschreibungen der einzelnen Schritte, ebenfalls angereichert mit Videos, zoombaren Grafiken und interaktiven 3D-Modellen. So hat man das nötige Wissen in der Werkstatt buchstäblich in der Hand: auf dem Smartphone oder Tablet, eben direkt am Fahrzeug. Knapp 50 Anleitungen zu verschiedensten Themen stehen bereits in Deutsch und Englisch zum Download bereit – von der Kamerakalibrierung über die Hochvolt-Freischaltung bis hin zur Pflege digitaler Servicehefte. Bis Ende dieses Jahres soll die Zahl auf 150 wachsen.

Klar ist: Man kann nicht all das Wissen der Technischen Redaktion bei Trainmobil in Worte, Grafiken, Videos und 3D-Modelle packen. Dafür gibt es zu viele Sondersituationen, die den Werkstattalltag nun mal so spannend machen. „Aber auch in diesen Fällen wollen wir den Werkstätten helfen, nämlich indem die technischen Redakteure individuell auf Anfragen eingehen“, erklärt Guinand. „Ein Weg ist dabei die klassische Hotline, die mittlerweile immer mehr Werkstätten nutzen, wenn sie bei einem Thema nicht weiterkommen. Zugegeben: Auch unsere Redakteure müssen dann gelegentlich nachrecherchieren oder in unserer Werkstatt verschiedene Reparaturwege ausprobieren. Aber bisher haben wir immer eine Lösung gefunden.“ Ein weiteres Trainmobil-Werkzeug, das Betriebe nutzen können, ist die Remote Diagnose. Dabei schaltet sich ein Remote Diagnose-Techniker über das Internet direkt auf das Fahrzeug in der Werkstatt. Dort kann er beispielsweise Fehlercodes auslesen, Steuergeräte flashen oder Kamera- und Radarsysteme kalibrieren.

Der Markt erkennt die Zeichen der Zeit

Wer sich das Portfolio der Technischen Redaktion bei Trainmobil anschaut, fragt sich, ob es wohl überhaupt einen abwechslungsreicheren Job in Hamburg gibt. „Mir fällt keiner ein“, sagt Guinand augenzwinkernd. „Im Gegenteil, wir wollen nicht stehen bleiben und sind immer dran, neue Wege zu finden, um Fachwissen nachhaltig in den Markt zu bringen. Mittlerweile übrigens auch für immer mehr Industriekunden aus der Branche. Sei es mit einer individualisierten Hotline, gebrandeten Reparaturanleitungen oder Techniktrainings, die wir mit unserem selbst entwickelten Präsentationstool genau auf die Kundenwünsche zuschneiden. Immer mehr Unternehmen erkennen einfach: Know-how gut zu vermitteln ist einer der größten Mehrwert-Faktoren im Markt.“ Know-how gut vermitteln – das kann Trainmobil. Ganz ohne Kreide, Tafel und trockenem Schwamm.