Elektronische Fahrwerkssysteme

Komfortabel oder doch lieber sportlich?

Was früher rein mechanisch war, kann heutzutage je nach Ausstattung hochkomplex, sensorbasiert und elektronisch vernetzt sein. Für Werkstätten heißt es: Systeme kennen und erkennen – und mit starkem Know-how reparieren statt Raten.

Elektronische Fahrwerksysteme sind vielfältig

Elektronische Fahrwerksysteme können Dämpfung, Niveaulage oder manchmal sogar die Bodenfreiheit aktiv anpassen – je nach Ausstattung, Fahrsituation und ausgewähltem Modus.

Mögliche Komponenten

  • Elektronisch geregelte Dämpfer
  • Luftfederung mit Kompressor
  • Sensoren für Höhenstand, Quer-/Längsbeschleunigung, Lenkwinkel
  • Steuergeräte zur aktiven Regelung des Fahrverhaltens

Adaptive Stoßdämpfer: Systembeispiele

  • Audi – Dynamic Ride Control (DRC)
  • Volkswagen – Dynamic Chassis Control (DCC)
  • Ford – Continuously Controlled Damping (CCD)
  • Toyota – Adaptive Variable Suspension (AVS)
  • Porsche – Porsche Active Suspension Management (PASM)
  • BMW – Electronic Damper Control (EDC)
  • Volvo – Continously Controlled Chassis Consept (Four C)

Grundlegendes Funktionsprinzip

Die Dämpferrate – also wie stark der Stoßdämpfer Bewegungen abbremst – hängt von der Geschwindigkeit ab, mit der das Öl im inneren des Dämpfers durch enge Kanäle fließt. Diese Fließgeschwindigkeit wird über elektronisch gesteuerte Ventile verändert, sodass sich die Härte des Stoßdämpfers je nach Fahrsituation anpassen lässt.

Fail-Safe – Normaly Closed

Bei Nichtbestromung des Ventils herrscht automatisch die höchste Dämpferrate. Das liegt daran, dass z. B. bei einem Kabelbruch die Fahrsicherheit und Stabilität des Fahrzeugs immer im Vordergrund steht.

Ausnahme: Audi magnetic ride

Bei diesen Stoßdämpfern wird ein spezielles synthetisches Kohlenwasserstofföl verwendet, dem magnetisierbare Partikel beigemischt sind. Im Inneren des Dämpfers sitzt eine elektromagnetische Spule. Sobald diese bestromt wird, erzeugt sie ein Magnetfeld. Dieses Magnetfeld richtet die Partikel quer zur Strömungsrichtung aus, bremst den Ölfluss und macht das Fahrwerk spürbar straffer.

Fazit

Adaptive Stoßdämpfer sind keine Seltenheit mehr und werden daher in Zukunft öfters mal der Grund für den Werkstattbesuch der Kunden sein. Wer die verschiedenen Systeme kennt und strukturiert vorgeht, spart Zeit und hebt sich mit echter Fachkompetenz vom Wettbewerb ab.

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