Achsvermessung und ADAS-Kalibrierung
Fahrwerk und Fahrerassistenz hängen heute direkt zusammen. Abweichungen in Spur, Sturz oder Nachlauf beeinflussen Kameras, Radar und Spur-/Abstandsregelung. Eine korrekte Achsvermessung ist deshalb Voraussetzung für jede ADAS-Kalibrierung und ein wichtiger Bestandteil der Fahrzeugsicherheit.
Worauf achten?
- Vor der Vermessung: Luftdruck, Reifenzustand, Beladung und Niveau prüfen
- Elektronische Niveauregulierung in Werkstattmodus/Normallage bringen
- Sichtprüfung des Fahrwerks auf Spiel/Schäden durchführen
- Herstellerspezifische Achs- und Kalibrierwerte verwenden und dokumentieren
- Fehlerspeicher vor/nach Arbeit auslesen und Kalibriernachweis anlegen
Best Practices für die Werkstatt
- Nach Arbeiten an Lenkung/Fahrwerk: immer Achsvermessung
- Vor ADAS-Kalibrierung: Achsdaten prüfen – falsche Spur macht Kalibrierung unwirksam
- Fahrzeughöhe und Beladung korrekt einstellen
- Kalibrierung vollständig dokumentieren
- Prüfbedingungen sicherstellen
Häufige Fehlerquellen
- Fahrzeug nicht im Normalzustand (Beladung oder Reifendruck falsch)
- Bodenfläche nicht eben
- Fahrwerkskomponenten mit Spiel oder defekte Lagern
- Kamera- oder Radarsensor nicht richtig montiert oder verschmutzt
- Herstellerangaben zur Kalibrierung nicht exakt befolgt
Bereits kleine Abweichungen können zu Fehlausrichtungen von wenigen Winkelminuten führen – mit großen Auswirkungen: Spurhalteassistent greift zu früh oder zu spät ein, der Abstandsregler misst falsch, und der Notbremsassistent reagiert unzuverlässig.
Fazit
Die Achsvermessung ist heute weit mehr als eine Komfort- oder Verschleißmaßnahme – sie ist ein zentrales Element der Fahrzeugsicherheit. Nur ein präzise vermessenes Fahrwerk bildet die Grundlage für funktionierende Fahrerassistenzsysteme. Wer richtig vermisst, kalibriert und dokumentiert sorgt für ein sicheres Fahrverhalten.
Kurz gesagt: Achsvermessung, Kalibrierung, Dokumentation – drei Schritte, ein Ziel: sichere Fahrzeuge auf der Straße.
